Sonntag der Samariterin (Joh. 4, 5-42)

„Die Samariterin ist nicht aus spirituellen Gesichtsgründen zum Brunnen gekommen. Sie ist einfach nur so gekommen, wie sie es jeden Tag tat, um Wasser zu holen. Und sie traf auf Christus. Jeder von uns kann Christus begegnen auf jedem beliebigen Schritt oder Tritt seines Lebens, selbst wenn er mit seinen alltäglichen Dingen beschäftigt ist. Wenn nur unser Herz richtig gestimmt wäre, wenn wir nur dazu bereit wären, um Seine frohe Botschaft zu empfangen, sie zu hören und Ihm Fragen zu stellen. Denn, weil die Samariterin Christus Fragen stellte, bekam sie Antworten, die ihre Fragen weit überstiegen, die ihr in Christus zuerst einen Propheten und dann sogar den Messias, den Christus, den Heiland der Welt offenbarten." - aus einer Predigt zum Sonntag der Samariterin von Metropolit Antonij von Sourozh
Статья

8. Mai 1988

Das Evangelium nennt uns nicht den Namen der Samariterin, doch die kirchliche Überlieferung hat ihn uns erhalten. Auf griechisch lautet ihr Name Fotinij, auf russisch Svetlana und auf keltisch Fionia und auf anderen westeuropäischen Sprachen Claire. In all diesen Namen geht es um das Licht. Nachden sie den Herrn Jesus Christus getroffen hatte, wurde sie zum Licht, das in der Welt scheint, das alle die erleuchtet, die ihm begegnen.

Jeder Heilige ist uns dafür ein Beispiel. Wir können nicht immer das Leben eines Heiligen nachahmen, wir können nicht immer genau seinem Weg von der Erde zum Himmel folgen, doch von jedem Heiligen können wir zwei Dinge lernen. Das eine ist, dass wir mit Hilfe der Gnade das erreichen können, was aus rein menschlicher Sicht unmöglich scheint: ein Mensch zu werden nach dem Bild, das Gott ähnlich ist und in dieser verdunkelten und tragischen Welt, die unter der Macht der Lüge leidet, das Wort der Wahrheit zu sein und ein Zeichen der Hoffnung und voller fester Überzeugung, dass Gott siegen kann, wenn nur wir Ihm Einlass gewähren in unsere Seelen, in unser Leben. Zu aller erst in unsere Seele, denn wenn das Gottesreich nicht zuerst in uns zu leben beginnt, wenn Gott nicht in unserem Geist, in unserem Herzen herrscht und zuerst all das, was uns selbst und Ihm nicht würdig ist, verbrennt, dann können wir nicht mit jenem göttlichen Licht strahlen, nachdem sich die Welt um uns herum so sehnt.

Das zweite, was uns die Heiligen lehren können, ist es zu verstehen, was uns ihr Name über sie verrät. Die Samariterin heute spricht zu uns vom Licht. Christus hat von Sich gesagt, dass Er das Licht für der Welt ist, das jeden Menschen erleuchtet und wir sind berufen in unserer Seele, in unserem Geist und unserem Herzen, mit all unserem Wesen diesem Licht eine Heimat zu geben, sodass in uns und durch uns folgendes Wort Christi Wirklichkeit werden kann: „So möge euer Licht allen Menschen leuchten, sodass die Menschen, wenn sie eure Güte sehen, euren Vater im Himmel preisen."

Nur, wenn die Leute sehen, wie wir leben, nur aus unseren Handeln heraus können sie wirklich glauben, dass das Licht das Licht Gottes ist. Nicht aus unseren Worten, selbst wenn unsere Worte voller Wahrheit und Stärke und den Worte der Apostel, ja sogar Christ gleich wären. Lasst uns deshalb darüber nachsinnen, was unser Name für jeden von uns bedeutet, wie wir das werden können, nachdem wir benannt sind.

Die Samariterin ist nicht aus spirituellen Gesichtsgründen zum Brunnen gekommen. Sie ist einfach nur so gekommen, wie sie es jeden Tag tat, um Wasser zu holen. Und sie traf auf Christus. Jeder von uns kann Christus begegnen auf jedem beliebigen Schritt oder Tritt seines Lebens, selbst wenn er mit seinen alltäglichen Dingen beschäftigt ist. Wenn nur unser Herz richtig gestimmt wäre, wenn wir doch nur dazu bereit wären, um Seine frohe Botschaft zu empfangen, sie zu hören und Ihm Fragen zu stellen. Denn, weil die Samariterin Christus Fragen stellte, bekam sie Antworten, die ihre Fragen weit überstiegen, die ihr in Christus zuerst einen Propheten und dann sogar den Messias, den Christus, den Heiland der Welt offenbarten.

Licht kann man jedoch nicht im Dunkeln bewahren. Nachdem für die Samariterin nun klar geworden war, dass das Licht in die Welt gekommen ist, dass das Wort der Göttlichen Wahrheit nun in der Welt unter den Menschen erschallt, dass Gott unter uns ist, liess sie all ihre irdischen Verpflichtungen  hinter sich und lief zu ihren Freunden, um mit ihnen ihre Freude zu teilen und ebenso ihre Rührung darüber, Wem sie begegnet war. Zuerst erzählte sie ihnen, warum sie an Ihn glaubte. Dann jedoch brachten vielleicht Neugierde oder auch die überzeugenden Worte der Samariterin und die Veränderung, die in ihrem Inneren vor sich gegangen war und die die Freunde selbst mit ihren Augen sehen konnten, auch die Frende zu Christus. Sie überzeugten sich nun auch selbst und sagten der Samariterin: Jetzt glauben wir, nicht weil du es uns gesagt hast, sondern weil wir es jetzt mit unseren eigenen Augen gesehen und mit unseren eigenen Ohren gehört haben.

Das ist es, was uns alle die Samaritern lehrt. In jedem Augenblick unseres Lebens, auch während der unbedeutendsten Dinge, die wir tun, sollten wir offen sein, das Wort Gottes zu hören, um rein zu sein durch Seine Reinheit, um durchlichet zu werden durch das Göttliche Licht und Ihn in die Tiefen unseres Herzens einzulassen, um Ihn mit unserem ganzen Leben aufzunehmen, dass die Leute es sehen mögen, wer wir sind, damit sie glauben können, dass das Licht in die Welt gekommen ist. Lasst uns zur Samariterin beten, dass sie uns lehren, dass sie uns an die Hand nehmen und uns zu Christus führe möge, so wie sie selbst zu Christus gekommen war, damit auch wir Ihm dienen, wie sie Ihm gedient hat und zu Heil für alle die wurde, die um sie herum waren.

Amen   
 
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