Sonntag der Väter des Ersten Ökumenischen Konzils
„Wenn wir dies nur alles erinnern könnten, wenn wir nur so einander anschauen könnten und dabei dieses tiefe Geheimnis zu erfassen vermögen, wenn wir begreifen würden, während wir uns umschauen, dass die gesamte Schöpfung zur Herrlichkeit Gottes berufen ist, dann würden wir eine andere Welt erschaffen, dann wäre unser Miteinander ein anderes, dann würden wir anders mit den Gütern dieser Erde umgegehen. Das Leben wäre dann voller Rechtschaffenheit und Ehrfurcht!" ... aus einer Predigt zum Sonntag der Väter des Ersten Ökumenischen Konzils von Metropolit Antonij von Suroz
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Sonntag nach Himmelfahrt - 7. Juni 1970

Heute gedenken wir voller Ehrfurcht und Dank der Väter des Ersten Ökumenischen Konzils, welche im Angesicht der Lüge, die sich gegen Christus erhoben hatte, den Glauben der Kirche verkündigten, dass Er wahrhaft Gottes Sohn und Gott ist, dem Vater und dem Geiste gleich.

Wir leben jetzt in einer Zeit, in der es scheint, dass unser Glauben recht klar und eindeutig ist. Doch der Glauben war für viele nicht immer so unmissverständlich wie jetzt. In dieser früheren Zeit, als der menschliche Verstand voller Erschrecken vor dem Unfassbaren der Göttlichen Offenbarung stand, konnten gerade die Menschen, die in irdischer Weisheit bewandert waren, nur mit Schwierigkeiten Christus als Den wahren Gott anerkennen, Der für sie ja unzugänglich und unbegrenzt von Zeit und Raum galt, Der jedoch im Fleische erschienen war, um mit uns zu leben, um ganz Mensch zu sein, in allem uns gleich ausser der Sünde.

Die gleiche Herausforderung besteht nun schon seit Jahrhunderten für diejenigen, die ganz erfüllt sind vom irdischen und nicht bereit sind, das Geheimnis des Göttlichen anzunehmen, das Wort der Wahrheit im Glauben anzunehmen, das Gott selbst gesprochen hat. Mit wie viel größerer Ehrfurcht sollten wir deshalb derer gedenken, die in jener für uns fernen Zeit, die den Jahren, in denen unser Heilandes unter uns lebte, jedoch noch ganz nahe war, für uns den Glauben bewahrt haben und ihn in seiner ganzen Pracht verkündet haben. Dank ihrer verehren wir in Christus den Lebendigen Gott, dank ihrer wissen wir, das der unbegreifliche Gott Menschgeworden war und alles menschliche auf Sich genommen hatte, alles geheiligt hat, alles gereinigt hat, alles dem geheimnsvollen und unfassbarem Gott näher gebracht hat.

Mit welch einer Ehrfurcht sollten wir auf einen Menschen und auf die Welt schauen, in denen dies geschehen ist. Die Menschwerdung Christi, die Fleischwerdung des Gottessohnes bedeutet, dass der Mensch etwas so großartiges ist, dass er nicht nur Gefäß des Göttlichen sein kann und Ort Seiner Einwohnung, Seines Seins, sondern sogar Ihm so nahe kommen, wie es uns das Wunder der Fleischwerdung zeigt.

Weiterhin offenbart uns dieses Geheimnis die Größe der gesamten geschaffenen Welt, denn der Gottessohn ist nicht nur Menschensohn geworden. Das Wort ward Fleisch. Gott wurde nicht nur Mensch, sondern vereinigte sich mit dem geschaffenem „Material" unserer Erde. Wir sehen somit, dass die gesamte Schöpfung durch Gott so geschaffen ist, dass sie wiederum nicht nur Gefäß und Ort für das Göttliche zu sein vermag, sondern sich gleichfalls mit dem Göttlichen Selbst vereinen kann.      

Wenn wir dies nur alles erinnern könnten, wenn wir nur so einander anschauen könnten und dabei dieses tiefe Geheimnis zu erfassen vermögen, wenn wir begreifen würden, während wir uns umschauen, dass die gesamte Schöpfung zur Herrlichkeit Gottes berufen ist, dann würden wir eine andere Welt erschaffen, dann wäre unser Miteinander ein anderes, dann würden wir anders mit den Gütern dieser Erde umgegehen. Das Leben wäre dann voller Rechtschaffenheit und Ehrfurcht!

Lasst uns darüber nachdenken. Der Apostel fordert uns auf, dass wir nicht nur in der Seele, sondern auch im Leibe Gott preisen. Er verkündet, dass eine Zeit kommen wird, in der der Sohn alles unterwerfen wird, um sich dann selbst dem Vater zu unterwerfen, um  Ihm alles zu übergeben. Dann wir Gott Alles in allem sein.  Tun wir etwas dafür, dass diese Herrlichkeit uns erleuchtet, uns erfässt und uns durchdringt, jeden Menschen und die gesamte Schöpfung? Lasst uns nun diesen Weg des Erbauenes voller Ehrfurcht und Elan beginnen und uns dabei der Herrlichkeit Gottes und der Schöpfung erfreuen und lasst uns gemeinsam mit Gott die Ewigkeit erschaffen!

Amen.

http://www.metropolit-anthony.orc.ru/inname/in_106.htm

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