Zum Gottesdiest der 12 Evangelien am Abend des Gründonnerstag
„Vor unseren Augen ziehen Bilder vorüber, die uns erzählen, was sich der Herrn aus Liebe zu uns ausgesetzt hat. Er hätte alledem aus dem Wege gehen können, wenn Er nur ein Stück von seinem Weg abgewichen wäre, wenn Er sich selbst hätte schonen wollen, um nicht das zu vollenden, um dessen willen Er gekommen war. Es versteht sich von selbst, dass Er dann nicht Der gewesen wäre, Der Er in Wirklichkeit war. Er wäre dann nicht die Fleisch gewordene göttliche Liebe gewesen, Er wäre dann nicht unser Heiland." - aus der Predigt zu den 12 Leidensevangelien zum Karfreitag von Metropolit Antonij von Suroz 1980.
Статья

Am Abend oder in später Nacht desGründonnerstags wird in der Kirche aus dem Evangelium über das letzteBeisammensein des Herrn Jesus Christus mit Seinen Jüngern, als sie sich versammelthatten, um gemeinsam das Pessah zu feiern, gelesen. Danach wird von derschrecklichen Nacht, die der Herr allein und in Erwartung des Todes im Gartenvon Gethsemane verbracht hat, berichtet und dann weiter hören wir von SeinerKreuzigung und von Seinem Tod. Vor unseren Augen ziehen Bilder vorüber, die unserzählen, was sich der Herrn aus Liebe zu uns ausgesetzt hat. Er hätte alledemaus dem Wege gehen können, wenn Er nur ein Stück von seinem Weg abgewichenwäre, wenn Er sich selbst hätte schonen wollen, um nicht das zu vollenden, umdessen willen Er gekommen war. Es versteht sich von selbst, dass Er dann nichtDer gewesen wäre, Der Er in Wirklichkeit war. Er wäre dann nicht die Fleischgewordene göttliche Liebe gewesen, Er wäre dann nicht unser Heiland. Aber wasfür einen Preis hat diese Liebe gefordert!

Christus verbringt einegrauenhafte Nacht im Angesicht Seines Ihm bevorstehenden Todes. Er kämpft gegendiesen Tod an, der Ihn unerbitterlich erwartet, genauso voller Angst wie einMensch gegen seinem Tod entgegentritt.  Eingewöhnlicher Mensch jedoch stirbt ohne sich wirklich gegen den Tod wehren zukönnen. Hier jedoch vollzieht sich etwas viel tragerischeres.

Zuvor hatte Christus zu SeinenJüngern gesagt: Niemand nimmt mir mein Leben. Ich gebe es freiwillig hin. Undseht, wie Er es zwar freiwillig, doch mit wie viel Schrecken Er es hingibt! Daserste Mal betete Er zu Seinem Vater: Vater! Wenn dies alles an Mir vorrübergehenkönnte, so möge es so sein. Und weiter rang Er mit sich. Das zweite Mal sprachEr zu Seinem Vater: Vater! Wenn ich an diesem Kelch nicht vorrübergehen kann,dann möge es so sein. Erst beim dritten Mal, nach einem erneuten Kampf mit sichselbst, konnte Er sagen: Dein Wille geschehe!

Wir sollten darüber nachdenken:Uns scheint es immer oder zumindestens oft, dass es Ihm, als Gott, der Menschgeworden war, leicht gefallen ist, Sein Leben hinzugeben. Doch wir vergessendabei, dass Er, unser Heiland, Christus, als Mensch stirbt, nicht in seinerunsterblichen Gottheit, sondern in seinem lebendigen, wahrhaft menschlichenLeib.

Dann sehen wir die Kreuzigung, wieEr eines langsamen Todes stirbt und wie Er sich ohne ein Wort des ProtestesSeinen Peinigungen ausliefert. Die einzigsten Worte, die Er an Seinen Vaterrichtet, war die Bitte, dass Dieser Seinen Peinigern vergeben möge, denn siewissen nicht was sie tun.

Das ist es, was wir im Angesichtvon Verfolgungen, von Erniedrigungen, Beleidigungen von so vielen Dingen, diesehr sehr weit vom Tod entfernt sind, lernen sollten. Wir sollten den Menschen,der uns beleidigt, der uns erniedrigt, der uns vernichten will, ansehen und unsdabei im Innern an Gott wenden und Ihn bitten: Vater! Vergib Ihnen, denn siewissen nicht, was sie tun, sie verstehen den Sinn der Sache nicht.

Amen.

http://www.metropolit-anthony.orc.ru/inname/in_94.htm

Комментарии ():
Написать комментарий:

Другие публикации на портале:

Еще 9