Vom Reichen und vom armen Lazarus
„Wir kennen den Auferstandenen. Er bezeugt uns die Wahrheit des Wortes Gottes und die Richtigkeit der Wege Gottes und trotzdem bleiben wir, so wie im Gleichnis, ohne Glauben. Doch worauf können wir dann hoffen? Wir haben Zeit Buße zu tun, das heißt, in uns zu gehen. Durch die Barmherzigkeit Gottes ist uns Zeit gegeben, um zu sterben und wieder neu zum Leben aufzuerstehen, sodass durch unseren Tod und durch unser neues Leben auch andere Menschen wieder lebendig werden können, um in das Reich des Lebens, das Reich der Liebe und der Reinheit, der Heiligkeit und Freude einzutreten. Ist dies etwa eine zu geringe Berufung? Sollten wir nicht etwas dafür tun, dass die Menschen um uns herum, das Leben als ein Wunder erfahren können?“ – aus einer Predigt von Metropolit Antonij von Sourozh zum Gleichnis vom Reichen und vom armen Lazarus
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Wie richtig und real stellt das heutige Gleichnis das dar, was wirklich geschehen ist! Schicke – so meint der Reiche – Lazarus in das Haus meines Vaters, damit er von der Wahrheit des Wortes Gottes zeugen möge, welches uns die Propheten und  gesamte Heilige Schrift verkünden, denn wenn sie es von einem Toten hören, dann werden sie an das glauben, woran sie so einfach nicht glauben können, wenn Lebende davon sprechen. Christus antwortet: Wenn sie Moses und den Propheten nicht glauben, dann werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufersteht.

Und so ist es auch geschehen: Christus ist von den Toten auferstanden und hat mit Seiner Auferstehung die Wahrhaftigkeit jedes einzelnen seiner eigenen Worte bekräftigt. So auch jedes Wort der Heiligen Schrift, das prophetisch davon spricht, was in der Tat nun geschehen ist – und trotzdem haben sie nicht geglaubt. Das Traurigste dabei ist nicht, dass nicht die geglaubt haben, die überhaupt nicht an die Auferstehung Christi glauben. Können wir denn von uns behaupten, dass wir wirklich an das Wort Christi glauben, dass der Auferstandene, Den wir kennen, mit Dem wir in unseren Gebeten im Zwiegespräch sind und Den wir mittels der Sakramente in unser Leben einlassen, uns wirklich von der Wahrheit dessen, was Er predigt, überzeugt hat? Haben wir etwa von Ihm gelernt zu lieben und ein Leben in Reinheit zu führen? Haben wir von Ihm gelernt, Gott zu verehren und so zu lieben, sodass sich alle um uns herum wundern würden und fragen: „Woher ist dies bei ihnen so?“ und bereit wären von uns als Antwort zu bekommen: von Christus.

Dann würden die Menschen glauben, dann würden sie dem Zeugnis der Christen glauben, weil es dann klar wäre, dass die Christen für etwas gestorben und wieder neu zum Leben erstanden sind. So wie es Apostel Paulus in einem seiner Briefe ausdrückt: Durch das Kreuz bin ich der Welt gestorben, und auch die Welt ist für mich gestorben, das heißt, durch das Kreuz Christi wurde die Welt für mich fremd und ich wurde zu einem Fremden für die Welt. Welt versteht sich hier als die Welt, die Gott verneint und für die Er keine Bedeutung hat, so wie auch die Heilige Schrift diesen Begriff benutzt. Ja, als Paulus dies gesagt hatte, konnte es jeder auch in seinem Leben sehen. Er war ein Mensch, der am Kreuz gestorben war und durch den Auferstandenen  Christus selbst auferstanden war. Ist es bei uns etwa auch so?

Lasst uns über dieses Gleichnis nachdenken, denn es ist an niemanden anderen gerichtet, als an uns. Wir kennen den Auferstandenen. Er bezeugt uns die Wahrheit des Wortes Gottes und die Richtigkeit der Wege Gottes und trotzdem bleiben wir, so wie im Gleichnis, ohne Glauben. Doch worauf können wir dann hoffen? Wir haben Zeit Buße zu tun, das heißt, in uns zu gehen. Durch die Barmherzigkeit Gottes ist uns Zeit gegeben, um zu sterben und wieder neu zum Leben aufzuerstehen, sodass durch unseren Tod und durch unser neues Leben auch andere Menschen wieder lebendig werden können, um in das Reich des Lebens, das Reich der Liebe und der Reinheit, der Heiligkeit und Freude einzutreten. Ist dies etwa eine zu geringe Berufung? Sollten wir nicht etwas dafür tun, dass die Menschen um uns herum, das Leben als ein Wunder erfahren können?

Amen

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