Sonntag nach der Kreuzerhöhung
„Das Kreuz sollte uns ständig daran erinnern, dass jeder Mensch unendlich wertvoll ist in den Augen Gottes. … Sind wir uns etwa bewusst, wenn wir auf unsere Mitmenschen schauen, auf unsere Verwandten, unsere Familie, ganz zu schweigen von denen, die mit uns nichts direkt zu tun haben, dass jeder dieser Menschen in den Augen Gottes so wertvoll ist und so von Ihm geliebt, dass Gott selbst Sein Leben für ihn hingegeben hat? Wenn er aber von Gott so geliebt ist und Gott mir selbst etwas bedeutet, wenn ich Ihn verehre, an Ihn glaube, und mich als Seinen Schüler betrachte, dann sollte auch ich es lernen, mit den Augen Gottes auf jeden meiner Mitmenschen zu schauen.“ – aus einer Predigt zum Sonntag nach der Kreuzerhöhung von Metropolit Antonij von Sourozh
Статья

Wir gedenken des Kreuzes des Herrn. Das Kreuz bedeutet Tod. Und wenn wir auf das Kreuz blicken, dann sollten wir begreifen, wie tief und ohne alle Maßen die Liebe Gottes zum Menschen war und für immer bleibt. Er hat Seinen Eingeborenen Sohn dem Tod geopfert, damit jeder Mensch an die Liebe Gottes glauben und den Weg zum Heil finden kann. Das Kreuz sollte uns ständig daran erinnern, dass jeder Mensch unendlich wertvoll ist in den Augen Gottes, dass Er für jeden Menschen einen Preis gezahlt hat, der das gesamte Leben und den Tod Seines Eingeborenen Sohnes darstellt. Wenn wir dies wirklich glauben, wie anders sollten wir uns dann gegenübertreten? Begegnen wir etwa so einander? Sind wir uns etwa bewusst, wenn wir auf unsere Mitmenschen schauen, auf unsere Verwandten, unsere Familie, ganz zu schweigen von denen, die mit uns nichts direkt zu tun haben, dass jeder dieser Menschen in den Augen Gottes so wertvoll ist und so von Ihm geliebt, dass Gott selbst Sein Leben für ihn hingegeben hat? Wenn er aber von Gott so geliebt ist und Gott mir selbst etwas bedeutet, wenn ich Ihn verehre, an Ihn glaube, und mich als Seinen Schüler betrachte, dann sollte auch ich es lernen, mit den Augen Gottes auf jeden meiner Mitmenschen zu schauen.

Möge jeder sein Gewissen befragen und das sehr streng! Denn wir alle wissen, dass wir nicht so auf unsere Mitmenschen zugehen. Einige lieben wir, weil wir uns auf natürliche Weise zu ihnen hingezogen fühlen, nicht aber, weil wir uns bewusst sind, dass derjenige von Gott geliebt und in Seinen Augen von unschätzbarem Wert ist. Wir finden ihn einfach anziehend. Viele andere Menschen lieben wir jedoch nicht. Wir hassen sie auch nicht und tun ihnen nichts Schlechtes, doch wir gehen einfach an ihnen vorbei, als ob sie nicht existieren würden und das ist furchtbar! Dies zeigt sich ganz deutlich, wenn wir an einem Bettler vorbeigehen und dabei denken: wer weiß, ob er wirklich in Not ist oder aber ein Betrüger! Was aber noch schlimmer ist, wenn wir uns sagen: Ach was, soll doch ein anderer etwas geben! Wir sollten es lernen, so aufeinander zu schauen, wie man auf das Wertvollste blickt, was es gibt auf der Welt.

Mit diesem Gedanken möchte ich euch nun allein lassen. Versucht die ganze nächste Woche über euch Gericht zu halten und, während ihr darüber nachdenkt, euch zu fragen: wen ihr liebt und wie, wer euch einerlei ist und wen ihr nicht leiden könnt! Und dann kommt zur Beichte und redet darüber wie ihr zu den Menschen steht: zu jedem Menschen, auch zu dem, der gerade neben euch steht! Und dann vergleicht euch damit, wie Gott zu jedem von uns steht.

Amen

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